Alfonsina Storni: CUCA

«Den surrealen Horror des Endes dieser plappernden Mittelklasse-Cuca vergisst man nicht so schnell!»(Gudrun Hamböck, ORF). Die Erzählung wurde am 5. Januar 2023 ausgestrahlt. Alfonsina Stornis Werkausgabe war auch der persönliche Buchtipp der Redaktorin.  
«Nun ist die Gelegenheit, diese außergewöhnliche Autorin neu oder wieder zu entdecken, die in ihrer bissigen Verve die Zeiten schadlos überstanden hat.» Klaus Bittner, 5 plus.
Für die Bloggerin Petra Lohrmann ist sie die «die fabelhafte Alfonsina».
«Man taucht staunend ein in diesen Kosmos der Alfonsina Storni.» Elke Heidenreich

Gewitzt und engagiert machte Storni das Wort zur Waffe und durchstreifte die Grossstadt. Sie erzählte von Müttern und ihren Kindern, von berufstätigen Frauen und Mädchen, die auf Balkonen auf den Zukünftigen warteten, sowie von Menschen im Konsumtaumel. Als Touristin schrieb sie über Vogelspinnen und die Pampa, beobachtete Tangotänzer in mondänen Touristenorten oder notierte ihre Empfindungen auf hoher See. Ihre Erzählungen, aber auch ihre Literaturkritik standen zwischen Werbung für Babypuder, Nerventonikum und Autos. Auch diese Kunst im Dienst des Konsums bietet eine Zeitreise in die Goldenen Zwanziger! CUCA ist der zweite Band der Werkausgabe, übersetzt und herausgegeben von Hildegard E. Keller, und eröffnet einen neuen Blick auf die Erzählerin, Prosaautorin und Literaturkritikerin Alfonsina Storni.

Alfonsina Storni: Cuca. Geschichten. Herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Hildegard E. Keller. Mit Geleitwort von Elke Heidenreich. Edition Maulhelden № 4. Zürich 2021. 12×17,5 cm, gebunden, zweifarbiger Druck, 27 Farbillustrationen, Rezepte auf Farbseiten, mit Lesebändchen, 264 Seiten. 29,80 CHF, 28,— € (D), 28,80 € (A) ISBN: 978-3-907248-04-1
Wünschen Sie ein Exemplar mit Widmung? Schreiben Sie das Stichwort «signierte Ausgabe + Name» ins Notizfeld Ihrer Bestellung.

LESEPROBE     INHALTSVERZEICHNIS    INFORMATIONSBLATT    PRESSE

Jetzt als Ö1 Radiogeschichte: Die Titelerzählung CUCA, gelesen von Michou Friesz. Mehr.

CUCA jetzt auch in Prosaische Passionen

Die Titelerzählung CUCA wurde in den prächtigen Band Prosaische Passionen aufgenommen. Die Herausgeberin Sandra Kegel skizziert im Nachwort die Entstehungssituation und die Autorin: Eine Kurzgeschichte schreibt sich nicht nur ungleich leichter und schneller als ein Roman, eine Kurzgeschichte lässt sich auch leichter veröffentlichen. Als «demokratische» Literaturgattung mit vergleichsweise niedrigen Distributionshürden war sie den Autorinnen damals sehr willkommen. Eine Kurzgeschichte braucht keinen Buchverlag, um zu erscheinen, sondern kann durch Abdruck in den neuen Zeitschriften oder Zeitungen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Industrialisierung des Drucks überall in der Welt auf die Märkte drangen, ihre Wirkung auch jenseits der traditionellen Wege entfalten. So erschienen die von Alfonsina Storni dem Alltag in Buenos Aires abgelauschten Geschichten in argentinischen Zeitschriften auf den «Seiten für die Frau», eingezwängt zwischen Werbeanzeigen für Biskuits oder Haarfärbemittel. (...) So führte etwa Alfonsina Storni einen stürmischen Kampf gegen das Leben in der Machogesellschaft Argentiniens, in der zu jener Zeit ausschließlich Status und Virilität zählten. Eine Frau, die wie sie ein uneheliches Kind hatte und die in ihren surrealistischen Geschichten männliches Überheblichkeits- und Imponiergehabe, aber auch weibliches Duckmäusertum angriff, war regelmäßig Anfeindungen ausgesetzt. Für die unkonventionelle Dichterin und Essayistin wurde das Erzählen zur Lebensnotwendigkeit: «Ich schreibe, um nicht zu sterben.» (Prosaische Passionen, hg. von Sandra Kegel. München: Manesse Verlag, S. 833-836).