Jakob Ruf: LEBEN, WERK UND STUDIEN

«Chapeau! Vor dieser editorischen Meisterleistung kann man nur den Hut ziehen.»
Robert Jütte, Gesnerus

«Bücher, die zu besitzen einen glücklich macht.»
Silvia Serena Tschopp in ihrer Besprechung in IASL

Fast fünfhundert Jahre nach seinem Tod bekommt ein Chirurg und Theatermacher sein Werk zurück. Jakob Ruf gehörte zur lange verkannten Berufsgruppe der Handwerkschirurgen. Sein Leben und Werk sind ein kostbarer Schlüssel zum Gesundheitssystem im 16. Jahrhundert. Sein Werk wurde fragmentiert überliefert, weil sein Name unterschiedlich geschrieben wurde. Mit Forschenden aus vielen Fächern haben wir Leben und Werk rekonstruiert und gaben einem wichtigen Zürcher aus dem 16. Jahrhundert sein Werk zurück. Die fünf Bände erschienen 2008 bei NZZ Libro; gestaltet von Stefan Schöbi und Linus Hunkeler. Damals leitete ich das Projekt als Professorin an der Universität Zürich, als NZZ Libro an Schwabe verkauft wurde, sollte das Lager auf Ende 2021 geräumt und die Ruf-Bücher eingestampft werden. Als Verlegerin der Edition Maulhelden beschloss ich, sie unter gleichem Titel, aber neuer ISBN ins Programm zu übernehmen. Neu bei der Edition Maulhelden gibt es beim Kauf der Printausgabe zusätzlich die elektronische Fassung (PDF) und einen Bon über 50.- Franken für die Stadtführung GESUNDES ZÜRICH .

Jakob Ruf. Leben, Werk und Studien. Herausgegeben von Hildegard E. Keller. 5 Bände im Schuber mit einer Audio- und einer Multimedia-CD-ROM. 3550 Seiten, 450 s/w Abbildungen. Format 16,5 x 24 cm, Halbleinen, gebunden. Preis CHF 95. ISBN 978-3-907248-09-6. Die 5 Bände sind nur zusammen erhältlich. Zusätzlich zur Printausgabe: Elektronische Edition (PDF) Zürich: Edition Maulhelden 2008/2022.

Bestellen: info@maulhelden oder 077 529 53 23. Auslieferung des Printexemplars erfolgt durch das Buchzentrum, die elektronische Ausgabe durch die Edition Maulhelden. 

PRESSE

Ein Glücksfall interdisziplinärer Geschichtsaufarbeitung
Thomas Brunnschweiler, Zwingliana

Chapeau! Vor dieser editorischen Meisterleistung kann man nur den Hut ziehen.
Robert Jütte, Gesnerus

It is difficult to think of another scholarly publication in recent years that overnight completely altered our view of an author and his work as Keller's Jakob Ruf: Leben, Werk und Studien has done. Congratulations on a remarkable achievement
Melitta Weiss-Adamson, Speculum

Das trans‐ und interdisziplinäre Opus wirkt nicht wie eine jener neohistorischen Exhumierungen im Beinhaus der Mittelmäßigkeiten, sondern wie ein exemplarisches Zeitporträt zur Leib‐ und Seelenge‐ schichte einer Stadt und Landschaft im 16. Jahrhundert. Da wird eine ganze Gesellschaft mit ihren leiblichen Leiden und geistlichen Bedürfnissen, mit ihren mutigen Aufbrüchen und verzagten Alter‐ tümlichkeiten, mit ihrer weiten Sachkundigkeit und ihrer engen Moral lebendig. Es ist methodisch eine Gesamtstudie in „synchroner Geistesgeschichte“.
Helmut Weidhase, Südkurier

Bücher sind Nahrung, doch nur wenige adressieren mehr als das verdauende Gehirn des Lesers. Die‐ ses Buch wirbt auch um die Gunst des Auges, des Ohrs und sogar des haptischen Zugriffs.
Jörn Münkner, Zeitschrift für Germanistik

This edition sets a standard that will be very hard for future editors of similar works to match.
Philipp Soergel, Zwingliana

Die von Hildegard Keller und ihrem Team erarbeitete Edition besticht durch Akribie, kluge Disposition – und vor allem durch teils erhellende, teils kuriose Quellentexte, die einen fruchtbaren, unruhigen Geist an der Schwelle zur Moderne zeigen.
Manfred Papst, NZZ, Bücher am Sonntag

Man kann diese fünfbändige Werkausgabe samt Kommentar ohne Bedenken als einen Meilenstein bezeichnen, wird hier doch einem aussergewöhnlichen Vertreter einer lange Zeit von der Medizingeschichtsschreibung verkannten Gruppe, der Handwerkschirurgen, endlich die ihm gebührende Aufmerksamkeit zuteil.
Robert Jütte, Gesnerus

In its theoretical approach, layout, and inclusion of audio material the work is a trailblazer. Professor Keller and her team of researchers are to be congratulated for their work, which sets new standards in academic publishing with a mass appeal.
Melitta Weiss Adamson, Speculum

AKTUELL

GESUNDES ZÜRICH. Stadttour mit Hildegard Keller. Informationen zu den Stadttouren hier oder telefonisch 077 529 53 23.

SOEBEN ERSCHIENEN: Hildegard E. Keller: Von Adam und Eva bis Wilhelm Tell. Theater im reformierten Zürich. In Francisca Loetz (Ed.), Gelebte Reformation. Zürich: TVZ, S. 147-165.

Das Zunftmuseum Zürich zeigt filmische Porträts, neben Zeitgenossinnen und Zeitgenossen auch eines von Jakob Ruf.

Wer war Jakob Ruf?

Jakob Ruf, um 1505 in Konstanz geboren, wurde in Zürich zum «uomo universale», der aus armen Verhältnissen kam und sich dank Bildungseifer emporarbeiten konnte. Er war überdurchschnittlich gebildet als Handwerkschirurg, Starstecher und Steinschneider. Er behandelte nicht nur Augenkrankheiten, sondern interessierte sich für die Anatomie und Funktionsweise des Auges sowie die für Operationen nötigen Instrumente. Als wir sein Augenheilkunde-Fragment entdeckten, brachte es uns zum Staunen: Wunderschön mit Federzeichnungen illustriert und auf Lateinisch. Ruf, so fanden wir später heraus, hatte als Jugendlicher in einem Churer Kloster Latein gelernt, was ihm später als Stadtchirurg und stellvertretender Stadtarzt zugute kam. Er operierte nicht nur, sondern wollte die Chirurgie professionalisieren. Später prüfte er nicht nur die Zürcher Hebammen, sondern nutzte die Chance, deren Ausbildung zu reformieren. Flugs schrieb er ein reich illustriertes Geburtshilfebuch. Damit nicht genug: Jakob Ruf schrieb auch das erste Wilhelm-Tell-Theaterstück der Stadt Zürich und inszenierte es mit jungen Männern. Es blieb nicht das einzige Zeugnis seiner Theaterleidenschaft. In den Büchern und hier  und auch hier kann man mehr erfahren.